Am Sonntag (16 Uhr, RS-Liveticker) steigt im Parkstadion das Spitzenspiel in der Westfalenliga zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund. Der BVB führt die Tabelle mit einem Punkt Vorsprung an, der S04 lauert knapp dahinter, ist aber das einzige noch ungeschlagene Team.
Aber wer ist eigentlich der Favorit auf den Derbysieg? Da gehen die Meinungen durchaus auseinander. Wir haben jemanden gefragt, der mit seiner Mannschaft bereits gegen beide Teams gespielt hat.
Robert Hannbücken ist Trainer des Ligakonkurrenten SV Oesbern. Am dritten Spieltag setzte es für sein Team zuhause eine 1:5-Niederlage gegen den FC Schalke 04. Am achten Spieltag verlor Oesbern 0:4 beim BVB.
Sind beide Teams also gleichstark, Herr Hannbücken? "Natürlich sind das beide sehr starke Mannschaften", erklärt der Trainer des SV Oesbern. "Aber das Interessante ist, dass beide Mannschaften völlig unterschiedliche Fußballphilosophien verfolgen und völlig verschieden agieren. Deswegen wird es sehr spannend zu sehen, wer sich da durchsetzt."
Ich glaube, dass der BVB spielerisch die bessere Mannschaft ist, aber Schalke kann auf mehr Athletik und Dynamik und auch mehr Erfahrung zurückgreifen.
Robert Hannbücken
Was er damit meint? "Ich glaube, dass der BVB spielerisch die bessere Mannschaft ist, aber Schalke kann auf mehr Athletik und Dynamik und auch mehr Erfahrung zurückgreifen. Sie hatten vor der Saison einen sehr großen Umbruch, diesen aber erstaunlich gut gemeistert."
Obwohl er das Spiel in Dortmund wegen einer Erkrankung nicht vor Ort sehen konnte, glaubt er, dass Schalke insgesamt besser besetzt ist. "Ich habe zum Beispiel auf diesem Niveau noch nie eine stärkere Torhüterin als Schalkes Julia Matuszek gesehen", schwärmt Hannbücken. "Deshalb sagt mir mein Gefühl, dass Schalke das Spiel zieht. Mein Tipp ist Schalke." Der BVB habe seine Auswärtsspiele bislang auch meist nur knappp gewonnen.
Allerdings müsse man sehen, wie die Spielerinnen der Knappen mit dem Druck klarkommen, einen Punkt weniger zu haben als der Gegner. Und wie sie mit der Kulisse im Parkstadion umgehen. "Denn Schalke hatte ja bislang fast gar keine eigenen Zuschauer. Der BVB hatte zum Beispiel gegen uns 1.000 Zuschauer im Stadion, auch wenn davon 200 aus Oesbern kamen."
Auch beim Training des eigenen Teams sei das anstehende Derby bereits Gesprächsthema gewesen. Einige seiner Spielerinnen glauben, dass Dortmund bereits den entscheidenden Schritt gehen würde, wenn sie am Sonntag auf Schalke gewinnen. Das glaubt Hannbücken aber nicht. Die Westfalenliga sei so gut besetzt, dass es immer mal wieder zu Überraschungen kommen kann. Klar sei aber: Das Spiel dieser beiden Ausnahmevereine ziehe die ganze Westfalenliga in ihren Bann. "Am liebsten würden wir am Sonntag selbst nach Gelsenkirchen fahren und uns das Spiel anschauen", sagt Oesberns Trainer.
Das geht aber nicht, weil seine Mannschaft parallel zuhause gegen Arminia Bielefeld II spielt. Direkt danach wird er sich aber dem Spiel im Parkstadion widmen. Und schauen, ob er mit seiner Prognose Recht behalten hat.